Was ist Tracking? - Unter dem Begriff Tracking fasse ich mehrere Arbeiten zusammen, bei denen der Hund seine Nase intensiv einsetzt, um etwas zu finden.
Tracking hat jede Menge Vorteile, es wird an der Leine gearbeitet, somit steht der Hund immer unter Signalkontrolle. Mensch und Hund lernen einander zu „lesen“ und zu vertrauen, es fördert Bindung und Kommunikation. Es ist eine konzentrierte, ruhige Teamarbeit, Sie machen gemeinsam Beute, wobei Sie jederzeit die Kontrolle haben und Sie fördern die „Nase“ Ihres Hundes. Er ist dabei nicht nur körperlich, sondern besonders geistig gefordert und es macht richtig Spaß, gemeinsam Erfolg zu haben.
Es ist eine hervorragende Ergänzung zu Auslauf, Spiel und Spaß mit Artgenossen, dem Gehorsamstraining und eine spannende Alternative zum normalen Spaziergang.
Hier sind nicht Tempo, präzise Choreographie und Kunststücke gefragt, wie in vielen anderen Hundesportarten, sondern Freude und Spaß an der Zusammenarbeit draußen und auch drinnen.
Welche Möglichkeiten des Nasenarbeit gibt es?
Freiverloren-Suche (Gegenstände finden - kein ZOS!)
SAS oder auch ZOS genannt
Leckerli – Spur
Duft – Spur
Schlepp – Spur
Mantrailing (Personen-Suche)
Sie möchten intensiv mit ihren Hunden auf diesem Gebiet arbeiten und sich weiterentwickeln. Dann ist Tracking ein guter Einstieg. Wir treffen uns an wechselnden Örtlichkeiten und beschäftigen uns mit verschiedenen Varianten aus der Fährtenarbeit. Mental- und Konditions-Training gehören ebenso dazu, wie individuelle Förderung und Motivation der Teams.
* Termine gibt es Dienstag Nachmittag und Samstag Vormittag - einfach anfragen
Einfach mal ausprobieren!
Themen bei den Terminen sind aufbauend:
- Biololgische Voraussetzungen und Gegebenheiten beim Hund
- Nasenleistung des Hundes, Erklärung, Förderung, Möglichkeiten
- Trainingsaufbau/ -planung/ -durchführung
- Dufterkennung, Duftunterscheidung
- Fährte, Schleppe
- Anzeigeverhalten
- Variationsmöglichkeiten der Anforderungen
- Tipps, Tricks, Korrekturmöglichkeiten
Die Treffpunkte werden rechtzeitig vor dem jeweiligen Termin bekanntgegeben.
Dauer: je Termin ca. 1,5 bis 2 Stunden
Kosten: pro Termin und Mensch-Hund-Team € 35,00
Bei Buchung als 5-er Pack pro Team € 140,00
Die Kosten verstehen sich incl. Arbeitsmaterial
Anmeldung dringend erforderlich, da bei einem Termin max. 3 Teams sinnvoll arbeiten können.
Fotos: Schlesinger
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Mehr Information für interessierte „Schnuppernasen“
Was ist Tracking? artgerechte, optimale Auslastung Beute suchen mit der Nase aufgrund verschiedener Duftspuren im Team zum Erfolg Beute finden Fördern des ausgezeichneten Geruchssinnes des Hundes konzentrierte Teamarbeit stärken des beiderseitigen Vertrauens stärken der Bindung durch gemeinsames Beutemachen Kommunikationstraining
Für wen ist Tracking geeignet?
Für jeden Hund, und für Hunde, die z.B.mit Artgenossen manchmal nicht so gut verträglich sind, oder ruhelos, nervös, unkonzentriert, hyperaktiv, ängstlich sind und mehr Selbstsicherheit bekommen sollen. Um Jagdverhalten zu kanalisieren, für Hunde, die vorübergehend an der Leine bleiben müssen, z.B. abgestimmt mit dem TA/Physiotherapeuten während Therapie des Gehapparates, nach OP, etc.
Was braucht man dazu?
- Spaß an der Hundearbeit
- Motivation, etwas Zeit
- Arbeitsleine, max. 6 - 10 m, (nicht zu dünn, verheddert sich zu leicht!) bei Hunden ab 10 kg sind Handschuhe empfehlenswert (Leinenzug!)
- passendes Brustgeschirr
- ein Stück Schnur ca. 1,5 m, duftende Utensilien, besondere Leckerli, wetter- und geländetaugliche Bekleidung
Hinter diesen englischen Fach-Begriffen verbirgt sich folgendes:
Tracking ist das Verfolgen einer aus Bodenverwundung entstandenen Geruchs-Fährte, wobei die Orientierung in erster Linie aufgrund des Alters der Fährte erfolgt. (Fährtensuche)
Air Scenting wird in begrenztem Suchen-Gebiet gearbeitet, wobei durch Stöbern und Hochwindsuche in nur diesem, dem Hund zugewiesenen Terrain, irgendeine menschliche Geruchsspur verfolgt wird. (Rettungshunde-Arbeit)
Beim Mantrailing ist der Hund in der Lage nach einer bestimmten Person zu suchen, deren Individualgeruch er durch Duftaufnahme per Geruchsträger eindeutig nur dieser Person zuordnet. Er muss also geruchlich unterscheiden können, welcher Individualgeruch zu welcher Person gehört. Hierbei sind für den Hund Witterung und Untergrund nebensächlich. (Personensuche)
Warum finden sich Hunde in der „Duftwelt“ so ausgesprochen gut zurecht?
Der Grund ist eine dickere Riechschleimhaut, die wesentlich mehr Riechzellen (z.B. beim Schäferhund ca. 220 Mio) aufweist, als die des Menschen (ca.5 Mio). Der Teil des Gehirns, der die geruchlichen Sinneseindrücke verarbeitet ist bis zu 14 mal größer, als der des Menschen. Außerdem sind Hunde in der Lage, geringste Duftkonzentrationen wahrzunehmen. Deshalb werden für sensible Sucharbeiten (Rettungs- und Diensthunde) auch heute noch Hunde gebraucht, denn trotz aller technischen Möglichkeiten ist die Hundenase nicht zu ersetzen.
Fährtensuchen ist vor allem geistige Arbeit.
Weshalb ist es eine so gute Auslastung?
Insgesamt erfordert es höchste Konzentration diese feinsten Duftmoleküle wahrzunehmen, einzuordnen, zuzuordnen, wiederzuerkennen und ihnen eine Bedeutung beizumessen. Aus mehreren, einzelnen Duft-Pools muss eine Geruchs-Strecke erkannt werden und dieser in die richtige Richtung gefolgt werden.
Die körperliche Belastung entsteht durch die andere Atmung und den Schwierigkeitsgrad des Geländes. Durch die konzentrierte Nasenatmung ist die Sauerstoffversorgung geringer, deshalb sollte man bei anspruchsvollen Fährten ruhig Pausen einlegen und den Hund ablegen lassen bis er wieder ruhiger atmet.
Was ist eine Duftspur?
Eine Duftspur setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Sichtbare und geruchlich Wahrnehmbare.
Derjenige, der die Spur für den Hund legt (z.B. bei der Fährtenarbeit „Fährtenleger“, beim Mantrailing „Runner“ genannt), hinterlässt nicht nur sichtbare Duftpunkte, wie z.B. Futterbrocken, sondern bei weitem mehr unsichtbare. Alleine durch das Auftreten mit dem Schuh wird der Bodengeruch und die Beschaffenheit verändert. Lebende Pflanzenteile wie Gras, Moos oder auch abgestorbenes Material, wie z.B. Streu, Reisig werden geknickt oder zertreten und riechen an der Stelle anders, weil die Bodenbakterien die abgestorbenen Zellen zersetzen. Diese Veränderungen des Eiweißes, Geruch des Schuhs und den Eigengeruch des Fährtenlegers (Individual-Geruch, bestehend aus kleinsten Hautpartikeln, Haaren, Ausdünstungen) kann der Hund sehr fein vom Umgebungsgeruch unterscheiden.
Was erhöht die Anforderung beim Tracken/Trailen?
Nicht nur unterschiedliche Jahreszeit, anderes Wetter, wechselnder Wind, andere Temperaturen verändern die Anforderung, sondern auch verschiedene Bodenbeschaffenheit, natürliche Hindernisse und Grenzen, wie Äste, engstehende Bäume, Brombeeren, ein Bach, hoher, niedriger Bewuchs, Asphalt, Wiese, Weg, Acker, u.s.w.
Ebenso können wir den Schwierigkeitsgrad erhöhen, indem wir die Duftintensität, Fährtenführung, Länge und Alter der Duftspur, oder Fundgegenstände variieren. Es können Hindernisse eingebaut werden, Unterbrechungen, wir treffen wir auf natürliche Ablenkungen wie z.B. Fährten von Wildtieren oder auch von anderen Menschen und Hunden.
Wir können mehrere Verstecke antäuschen, aber nur in einem einen Gegenstand verstecken, oder auch mehrere Gegenstände verstecken, einen bestimmten Duft aus mehreren herausfinden lassen. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Allein an der Körpersprache des Hundes können wir erkennen, wann er konzentriert arbeitet. Wir trainieren aber auch unterschiedliches Anzeigeverhalten, z.B. Finden durch absitzen oder abliegen anzeigen.
Sie werden fasziniert sein, was Ihr Hunde zu leisten vermag und wieviel Freude es ihm macht.
Gönnen Sie sich und Ihrem Hund dieses spannende Vergnügen. Unter der richtigen Anleitung werden Sie zusammen viel Spaß haben!
Tracking ist sicher die artgerechteste Beschäftigung für Hunde drinnen und draußen: